Blütenfarbschicht-Meditation mit Rosengeranie

Von Kasimir 4 Min Lesezeit

Auf einer Blumenwiese pflücke ich mir ein paar blühende Blumen zu einem kleinen Strauß. Eine Blume hat es mir besonders angetan. Da versenke ich mich in eine ihrer Knospen, die gerade ihre Blütenblätter entfaltet.
Die Blütenblätter betrachte ich nun im Einzelnen. Die eine Blüte ist zunächst ein fast weiß strahlendes Blickfeld.Sie wird zum Rand hin vielschichtiger in ihren Farben.Da erkenne ich, dass sie sich in viele Blüten-Schichten auf- fächert, von der Seite betrachtet wie eine Ziehharmonika geweitet erscheint. Die Farben gehen von Zitronenhellgelb über alle Prisma – bzw. Regenbogenfarben bis zu einem tiefdunklen Violett, das ganz außen schwarz wirkt.
Alle Schichten gehören zusammen, sind zugleich das ge- samte Lichtspektrum der einen Blüte. Sie gehören in ihren vielfältigen Dimensionen zusammen und beinhalten alle Möglichkeiten dieser einen schönen Blüte.


Betrachte nun dich selbst als Blütenblatt. Nimm dich wahr, als ob du strahlst in verschiedenen Farben, diversen Farb- schichten. Jeder Farbe entsprechen Eigenarten deiner Persönlichkeit, so als ob du in deiner Kleidung verschiedene Gewänder trägst, die deinen diversen Möglichkeiten, dich zu entfalten, entsprechen. Jede hängt mit den anderen zusammen, sie haben sich mehr und mehr erweitert.
Wer könntest du alles sein, und wie sähe das aus?Hast du dich vor einigen deiner Möglichkeiten, du selbst zu sein, gefürchtet? Wer warst du alles schon, welche Erfah- rungsschichten, welche Entfaltungswehen trägst du in dir? Du siehst in Farben alle deine Potenziale, deine ganze Weis- heit. Welche der Schichten nähren dein Herz wie eine schö- ne Quelle? Kannst du in sie hineinsinken, in ihr gar tanzen?


Rosengeranie liebt die Reife des Lebens und jede Entwicklung dorthin. Sie weiß vom Herzen her um die unzähligen Möglichkei- ten auf diesem Weg und fühlt und freut sich herzlich bis herzhaft mit, wenn sie spürt, dass ein Mensch weiter reift in seiner Weise. Rosengeranie kennt dabei aber auch die schlimmsten Ängste und Leiden der Dunkelphasen menschlichen Daseins. Sie darf darüber nur nicht nachdenken; dann kommt ihr nämlich selbst das Grausen, weil sie sich dann Sorgen macht, wie denn jemand mit Leid, Schmerz und Trauer umgehen könne. Ihre Botschaft: Verliere nie den Kontakt zu deinem Herzen.


Geranie ist die Ur-Mutter der Herzensfreude. Jede Gruppierung braucht einen solchen Kern, will sie sich zu menschlich gereiftem Miteinander entwickeln.

Es gibt Aufgaben in Gemeinschaften, zu deren Erfüllung es Men- schen bedarf, die seelisch frei von Ängsten sind; solche Menschen müssen bereit sein, auch und gerade überkommene Konventio- nen zu umgehen, wenn Herzlosigkeit zur Unmenschlichkeit zu führen droht.


Ich bin das Samtene
einer gereiften weiblichen Haut.
Wenn ich dich streichle und liebkose,
so durchfährt mich ein zarter Schauder,
eine Ahnung durchrieselt dein Gemüt,
wie schön es ist, geliebt zu werden.
Es sit menschaltes Sehnen,
durchdrungen von einer Gewissheit,
dass es Erfüllung, Trost und
Frieden geben kann.


Ich bin die Holde Frau,
einer hohen Mutter gleich,
dir mild und wohl gesonnen,
lichtweisend,
weiblicher Weisheit Quell,
die du hast gewonnen,
tauchest du ein in meine Wasser.


Ich habe gerungen in den Rauhnächten der Erde,
auf dass ihre Krume wieder fruchtbar werde,
mir liegt am Herzen das Reifen der Jugend,
sie umarme ich
auf ihrer Suche nach Tugend.


Doch erfasset mich niemand
mit bewusstem Sinn,
ich walte im Unsichtbaren,
denn ich die Mondgöttin bin.

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