Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm

Equisetum arvense


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Der Ackerschachtelhalm wird auch Schachtelhalm oder Zinnkraut genannt und gehört zur Familie: Equisetaceae = Schachtelhalmgewächse.

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Inhalt

Botanik

Im März-April wachsen braune sporentragende Stengel aus der Erde, im Mai-Juni entstehen daraus die unfruchtbaren Sommerwedel. Sie haben bis zu 50cm hohe Stengel mit Zweigen, die an den Knoten quirlig angeordnet sind. Beide sind grün, gefurcht, rauh und meist vierkantig. Blüten gibt es nicht.
Die Pflanze ist stark verwurzelt. In der Erde, die dieses Wurzelgeflecht umgibt, findet der Eiweißstoffwechsel der Pflanze statt, er wird von Wurzel-Pilzen übernommen (eine Symbiose). Schachtelhalm liebt feuchte lehmige Erde. Er ist in ganz Europa, Südasien und Nordamerika verbreitet.

Wirkstoffe und Wirkung

  • Kieselsäure (ca. 7%! Arzneipflanze mit dem höchsten Kieselsäuregehalt)
    • wirkt strukturverbessernd auf Bindegewebe, Haut, Haare, Nägel, Knochen
    • aktiviert Calcium
  • Farbglycoside = Flavonoide (gelber Farbstoff)
    • Erhöhung der Elastizität der Kapillaren
    • Herabsetzung der Viskosität des Blutes
  • Flavonoide + Kieselsäure (zusammen 3-12%)
    • steigern die Anzahl der Leukozyten auf das Doppelte bis Dreifache
    • steigern somit die körpereigene Abwehr
    • regen den Kapillarstoffwechsel an
    • steigern die Nierendurchblutung und –tätigkeit
    • Lymphe und Bindegewebe werden angeregt
  • Phenolsäuren
    • antirheumatische Wirkung
  • Spurenelemente:Aluminiumchlorid, Rhodanit, Poliensäure, Aminosäuren, Schachtelhalmsäure, Calcium + Natrium (Nervennahrung, Calcium verhindert Tetanien = Muskelkrämpfe, steigert die Thrombinbildung, wirkt antiallergisch, da Histaminantagonist), Kalium (wichtig für Darmtätigkeit, Herz und andere Muskeln)
  • Saponine
    • schleimlösend
    • gewebereizend

Weitere Wirkungen

  • blutstillend
  • schmerzlindernd, u.a. bei Erkrankungen des Harnapparats
  • abschwellend nach Entzündungen und Verletzungen
  • stoffwechselfördernd
  • reizt und festigt das Gewebe (Elastizität wird verbessert)
  • harntreibend ohne Veränderung des Elekrolythaushaltes!

Indikationen

  • Wundmittel bei Blutungen, Verbrennungen, Gangrän, Geschwüre und schlecht heilenden Wunden
  • Schleimhautblutungen: Magen, Nase, Blase, zu starke Mensis, Bluthusten
  • Hustenmittel, Gurgelmittel bei Mund- u. Halsaffektionen
  • Erkrankungen des Harnapparats
  • Rheuma: Einreibungen mit Destillat, Tee innerlich und äußerlich
  • Durchspülungstherapie, Frühjahrskur
  • Ödeme
  • Tuberkulose
  • Gicht
  • Knochenbrüche
  • Frostbeulen
  • Krebs: zur Rezidiv-Prophylaxe, Tumorwachstum wird gehemmt

Anwendungsformen

  • Pulver
  • Droge: Schachtelhalmkraut (Herba Equiseti)
    sind die im Sommer gesammelten Sommerwedel – als Tee, Bad, Wickel, …
  • Fluidextrakt

Wirkungen auf die Wesensglieder des Menschen

Die Schachtelhalme gehören mit den Farnen und Bärlappgewächsen zu den urältesten noch vorhandenen Pflanzen. Sie sind lebendige Fossile.

Im Schachtelhalm stehen Wässriges und Luftiges in besonderer Beziehung:

Der vielverzweigte Wurzelstock saugt kräftig die Feuchtigkeit aus lehmig-sandigen Böden und gibt sie an die Luft ab. Andere Pflanzen öffnen sich durch das Blatthafte dem Luftbereich – beim Schachtelhalm ist dieser ins innere der Pflanze verlegt: Luftkanäle durchziehen jeden Stängel und Zweig. Wo Flüssigkeits- und Luftorganisation aufeinandertreffen, kommt der Saponinprozeß optimal zur Wirkung. Sein Flüssigkeitsorganismus ist voll von Formkräften beherrscht. Der Kieselprozeß ist ein Hinweis darauf, dass der Schachtelhalm noch heute in einem urtümlicheren Verhältnis zur Mineralwelt steht, als zur Welt der Blütenpflanzen.

Quellen

  • Krämer, Klaus: Vorträge am Institut für Phytotherapie
  • Pahlow, Mannfried: Das große Buch der Heilpflanzen,
    GU, ISBN 3-7742-3848-0 (Abbildungen!)
    Bechtermünz Verlag, ISBN: 3-8289-1839-5
  • Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, Dr. Med. Gerhard Madaus

Bezugsquellen

Hochqualitative Ackerschachtelhalm Tinktur findest Du bei der Kasimir und Lieselotte Kräuterkultur. Weitere Bezugsquellen folgen.