BÄRLAUCH

Allium ursinum


zurück zur Übersicht

auch Bärenlauch, wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Rinsenknoblauch oder Hexenzwiebel genannt, gehört zur Familie der 

Bärlauch Hero

Inhalt

Pflanzenfamilie

 

Lauch- oder Liliengewächse, Alliaceae:

Botanik

echter Bärlauch: schattige feuchte Standorte in ganz Europa, liebt humusreichen Waldboden. Bärlauch bildet sehr viele Samen, ein Quadratmeter Bärlauchbestand kann 9000 Samen pro Jahr bilden. Er ist ein Kaltkeimer, die Samen müssen also eine Frostperiode durchlebt haben, bevor sie keimen. Trotz seiner langen Keimdauer von zwei Jahren vermehrt sich Bärlauch schnell über seine Zwiebeln und bildet so innerhalb weniger Jahre große Horste.

 

Wunderlauch: häufig in Berlin, vermehrt sich stark; Ursprüngliche Heimat: Kaukasus / Zentralasien; beide sind ausdauernd und riechen lauchartig (der echte intensiver). Beide sind essbar und heilwirksam, der echte Bärlauch stärker.

Unterscheidung Bärlauch & Wunderlauch

  Bärlauch Wunderlauch
Zwiebel

länglich,

Tunika grau-schwarz

rund,

Häute durchsichtig

Stängel 25cm  20cm lang, dreikantig
Blätter

gestielt,

lanzettlich

ungestielt,

lineal

Blüte

weiß,

Mai-Juni

kugelige Scheindolde

weiß,

April-Mai,

nickende, lang gestielte Blüten

Wirkstoffe

Wirkungen

Sehr ähnlich zum Knoblauch! Worin der Bärlauch ihm aber überlegen ist: die entgiftende Wirkung!

Indikationen

Kontraindikationen / Warnhinweise

Verwechslungsgefahr mit den Blättern von Maiglöckchen (giftig) und Herbstzeitlose (sehr giftig). Berliner Bärlauch kann mit Schneeglöckchen oder Blaustern verwechselt werden (schmale Blätter). Merkmal: Geruch!

Verwendete Pflanzenteile

Blätter (Allii ursini Herba) und Zwiebeln (Allii ursini bulbus) – nur frisch anwenden! Wird durch Trocknung unwirksam!

Anwendungsformen

Planet

Mars (Stärkung, Schärfe, Dominanz in Geruch und Heilkraft, Wärme-Aspekt durch Schwefelgehalt)

Volksheilkunde / Mythologie

Alte Medizin: Allheilmittel für Mensch und Tier.
Kräuterpfarrer Künzle (1857-1945):
„Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch.“

Sonstiges

 

Im Frühjahr – und zwar, wenn der Bärlauch in die Blüte gegangen ist – kann man auch diese pflücken und nutzen, z.B. für einen schönen Blüten-Essig.
Man wäscht die Blüten und trocknet sie gut mit Küchenpapier ab oder schleudert sie in der Salatschleuder trocken. Man gibt die Blüten mit ein paar Blättchen in eine schöne Flasche und gießt das Ganze mit Weinessig auf (man kann auch weißen Balsamico als Basisessig nehmen). Der Essig nimmt einen knoblauchähnlichen Geschmack an. Er sollte bis zum ersten Gebrauch ca. 2-4 Wochen stehen.

 

Quellen